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Proxmox vs VMware ESX

Proxmox vs VMware ESX
Photo by Elven Guerin / Unsplash

Bisher habe ich jahrelang zwei VMware ESX Server betreut. Naja, es war mehr oder weniger ein Nebenjob, neben meiner eigentlichen Arbeit als Entwickler in einem eher kleinem Unternehmen. Das bedeutet, ich wurde von einem externe Berater unterstützt. Sonst hätte ich mich wesentlich stärker um die Aufgabe kümmern müssen. Nun hatte VMware die Preise ganz erheblich erhöht und bot damit Anlass über Alternativen nachzudenken. Der Schritt weg von VMware erfordert in diesem Setting auch etwas Mut, denn das System ist bei uns im Hause etabliert und lief jahrelang störungsfrei. Die einzigen Störungen waren schadhafte Laufwerke. Damit hatte aber Vmware nichts zu tun. Wir haben dann erleben können, wie stressfrei ein Laufwerktausch in einem gut konfiguriertem hp Server ist. Ein SAS Laufwerk aus einem RAID-Verbund war schadhaft. Das Laufwerk wurde aus dem Slot gezogen, ein neues wurde eingesteckt und automatisch wurde das RAID repariert. Es war keinerlei weiterer Eingriff notwendig. Davon war ich allerdings begeistert. Das kaputte Laufwerk hat also quasi niemand außer der IT bemerkt.

Die Software des VMware vCenters erlaubt eine sehr übersichtliche Verwaltung aller Maschinen auf den beiden Servern. Abschließend kann eigentlich gesagt werden, dass das System ausserordentlich stabil lief bzw. noch läuft. Unangenehm war es für mich dann, wenn Updates anstanden. In diesem Momenten habe ich zugegebenermaßen immer auf den Rat des externen Beraters zurückgegriffen.

Jetzt gab es den Anlass der Preiserhöhung, die uns überhaupt erst dazu gebracht hat über Alternativen nachzudenken. Auch habe ich hier zunächst davor zurückgeschreckt, einen Systemwechsel zu vollziehen, denn zum Einen macht es Arbeit und bindet damit Resourcen die für das Unternehmen produktiv eingesetzt werden sollten und zum Anderen ist es mit einem gewissen Risiko verbunden, das Unternehmn lahm zu legen.

Deswegen wurde ein erstes minimales Testsystem aufgebaut, damit ich mich mit der Alternative Proxmox vertraut machen konnte. Das Testsystem funktionierte unproblematisch. Bei der Migration einzelnen Maschinen bin ich dann aber auch auf Nachteile der propietären VMware-Lösung gestoßen. Es ist zwar auch ein Linux-ähnliches-System, aber als solches sehr abgeschottet. Über eine busyBox-Shell wird sichergestellt, dass der Anwender nicht beliebige Programme ausführt. Die Situation wurde im Laufe der Zeit noch enger. Während es zeitweise möglich war, eigens kompilierte Programme zu installieren, ist das mittlerweile abgeblockt. Das ist auf der einen Seite verständlich, denn der Hersteller kann sich natürlich nicht erlauben, Fehler zu fixen, die der Kunde 'eingebaut' hat. Auf der anderen Seite wird hier der proprietäre Character sichtbar.

Auch das Thema Systemupdates empfand ich als etwas abenteurlich. Der Berater gab mir Anweisung, welche Packete ich von einer mir etwas obskur erscheinenden Webseite herunterladen musste um daan Updates durchzuführen. Mir war die detaillierte Versionverwaltung also nie so ganz klar.

Aber klar, ich will das System nicht schlecht reden. Wir sind niemals in ein Problem bei der Installation einer Maschine unter VMware gelaufen. Das System ist sehr stabil und bildet alle Anforderungen, die bei uns aufgetreten sind, ab.

Nachdem ich mir jetzt die Alternative Proxomox genauer angesehen habe, sind mir die Vorteile des offenen System (Debian-Linux) sofort ins Auge gesprungen. Da wir zum Thema Linux gleich mehrere erfahrene Leute im Hause haben, ist die Updateproblematik sofort verschwunden. Um ein Proxmox System zum warten oder zu aktualisieren, können wir auf externe Berater verzichten. Das Know How ist im eigenen Haus verfügbar. Das System ist somit offen und relativ gesehen preisgünstig. Auf die teuren Varianten, mit einer schneller Unterstützung durch den Hersteller können wir verzichten. Einen Herstellersupport haben wir auch bei VMware nie benötigt. Unser externer Berater hat diese Aufgabe wahrgenommen. Es gab aber auch nie einen Vorfall der in diese Richtung ging. Ich möchte diese System somit zusammenfassend gegenüberstellen:

VMware

Sehr stabil, sehr gut rückwärtskompatibel, propietär, hohe Lizenzkosten

PROXMOX

Offen (basiert auf Debian-Linux), ausreichend rückwärtskompatibel, kostengünstig

Damit sehe ich PROXMOX für uns vorn und wir werden den Schritt wagen, das System grundsätzlich zu wechseln.